Familientradition

Meine Familientradition im Geigenbau beginnt bereits im frühen 18. Jahrhundert. Seit 1996 widme ich mich intensiv der genealogischen Familienforschung. Diese ergab dann unter anderem, dass im vogtländischen Klingenthal folgende direkte Vorfahren der Geigenbauerfamilien Hoyer, Meisel und Dörfel von mir als Geigenbaumeister tätig waren:

Geigenbauerfamilie Meisel:


● Karl Louis Meisel (Ururgroßvater)
* 14.10.1847 Untersachsenberg
+ 28.03.1905 Klingenthal

● Friedrich August Meisel (3xUrgroßvater)
* 18.10.1817 Klingenthal
+ 20.08.1894 ebd.

● Carl Christian Meisel (4xUrgroßvater)
* 04.09.1790 Klingenthal
+ 27.02.1846 ebd.

● Friedrich Wilhelm Meisel (5xUrgroßvater)
* 22.01.1749 Klingenthal
+ 25.04.1814 ebd.

● Johann Georg Meisel (6xUrgroßvater)
* 04.03.1710 Klingenthal
+ 29.09.1779 ebd.

Karl Oswald Meisel

Karl Oswald Meisel, der Sohn meines Ururgroßvaters Karl Louis Meisel und Bruder meiner Urgroßmutter Hedwig Alma Meinel, geb. Meisel.

Klingenthaler Meisterwerkstatt

Geigenbauerfamilie Hoyer:


● Friedrich Hoyer (3xUrgroßvater)
* 26.07.1812 Klingenthal
+ 21.03.1876 ebd.

● Johann Friedrich Hoyer (4xUrgroßvater)
* 04.04.1738 Klingenthal
+ 13.09.1815 ebd.

● Andreas Hoyer (5x, 6x und 7xUrgroßvater)
* 09.10.1703 Klingenthal
+ 02.05.1780 ebd.
(Da ich außerdem noch von zwei seiner Töchter, nämlich von Maria Rosina (1731-1804) und von Eva Christiana (1750-1830) in direkter Linie abstammte, habe ich Andreas Hoyer insgesamt drei mal an verschiedenen Stellen im Stammbaum als Vorfahren, = also Ahnenschwund.)

Weitere Geigenbaumeister:


● Johann Gottfried Dörfel (6xUrgroßvater)
* 01.02.1731 Untersachsenberg + 03.10.1800 ebd.

● Johann Christian Übel (7xUrgroßvater)
* 16.03.1703 Klingenthal + 22.10.1771 ebd.

Diese Erkenntnisse weckten mein besonderes Interesse am Geigenbauerhandwerk. Nach dem Studium von Fachbüchern über den Geigenbau und über Geigenbauer, ferner nach einigen Praktikas in Geigenbauwerkstätten und natürlich auch nach langjähriger musikalischer Ausbildung (Blockflöte und Violine) begann ich im Jahr 2000 folgerichtig meine fachliche Ausbildung zur Geigenbauerin.

Zum Abschluss meines Studiums im Jahr 2007 schließlich widmete ich mich mit meiner Diplomarbeit dem Nachbau einer Violine in historisch-vogtländischer Bauweise nach einer Violine von Andreas Hoyer, meinem Vorfahren. Im theoretischen Teil der Diplomarbeit befasste ich mich mit seinem Leben und seinem Werk als Geigenbaumeister. Der Titel meiner Diplomarbeit lautete: „Leben und Werk des Klingenthaler Geigenbaumeisters Andreas Hoyer und seiner Söhne im 18. und 19. Jahrhundert, beschrieben am Beispiel ausgewählter Instrumente”.

So ging ich meinen Weg und es schließt sich der Kreis.


Thematisch vielleicht auch noch interessant – meine Verwandtschaft mit diversen anderen vogtländischen Geigenbaumeistern in indirekter Linie.
Allein in der 1. indirekten Vorfahrengeneration (Geschwister meiner Vorfahren) gab es mindestens 25 Geigenbaumeister. Neben denen der Geigenbauerfamilien Meisel, Hoyer, Dörfel und Übel waren dies beispielsweise namentlich noch:

● Johann Christian Panzer (1707-1727)
● Johann Carl Panzer (1716-1758)
● Wolf Nicol Lippold (* nach 1660 Graslitz, + Markneukirchen)
● Barthol Lippold (1621-1666)
● Johannes Lippold (*err. 1628, + 1694 Graslitz)
● Christian Wilhelm Herold (1782-1843)

Außerdem bin ich folglich zwangsläufig in den nachfolgenden Generationen mit allen weiteren Geigenbauern der Familien Hoyer, Lippold, Meisel und Panzer verwandt. Und auch mit vielen weiteren Geigenbauern der Familien Dörfel, Herold, Hopf, Elgas (Graslitz) und Übel habe ich eine indirekte Verwandtschaft, da gemeinsame Vorfahren existierten.

Mit Kurt Lothar Meisel, Violinmaker in Owatonna, USA, dem letzten Geigenbauer der Meiselfamilie, stand ich bis zu seinem Tod 2011 in Kontakt. Sein Großvater war der oben abgebildete Klingenthaler Geigenbaumeister Karl Oswald Meisel, der Sohn meines Ururgroßvaters Karl Louis Meisel.
Kurt Lothar Meisel hat 2007 nebenstehendes Buch über die Meisel-Familie geschrieben, eine der bedeutendsten Geigenbauerdynastien des sächsischen Vogtlandes. Viele Instrumente der Meisels wurden durch Kurt Lothar Meisel dem “National Music Museum”, Vermillion, USA, gestiftet.

Buch The Meisel Family

Link zur Sammlung:
Checklist of Bowed Stringed Instruments
Made by Members of the Meisel Family     

Literatur:
K. Lothar Meisel (Autor), Betty Voss (Hsg.)
The Meisel Family Violinmakers: Klingenthal, Vogtland, Saxony

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Natürlich bin ich auch stets an Instrumenten meiner Vorfahren interessiert, und wäre über entsprechende Informationen/Fotos oder gar über die Möglichkeit einer Vermessung sehr dankbar.